Das neue Mehrfamilienhaus der bekannten Schweizer Architektin Tilla Theus in Uerikon am Zürichsee erinnert an einen Diamanten. Nicht nur die Form des Gebäudes mit zehn hochwertigen Mietwohnungen ist aussergewöhnlich. Auch die Gebäudehülle präsentiert sich erfrischend anders: Die Aussenwände wie auch das Dach sind komplett mit Biberschwanzziegeln von Gasser Ceramic bekleidet.
Tilla Theus sorgt seit Jahrzehnten mit ihren Bauten in der ganzen Schweiz für Aufsehen. Unter anderem gestaltete sie den Fifa-Hauptsitz am Zürichberg. Die Grande Dame der Schweizer Architektur entwirft auch Mehrfamilienhäuser, allerdings keine langweiligen. Dach und die Fassade des Mehrfamilienhauses in Uerikon bei Stäfa zum Beispiel sind mit dem gleichen Biberschwanzziegel von Gasser Ceramic eingedeckt. Ungewöhnlich und spannend. Der Bau kommt bei der Bevölkerung positiv an. «Wir erhalten noch heute Anfragen, ob Wohnungen in diesem faszinierenden Gebäude frei sind», sagt Tilla Theus.
Bau macht neugierig
Ein wichtiger Grund für die unkonventionelle Form und Aussenhülle des Gebäudes ist die spezielle Lage. Das Mehrfamilienhaus liegt unterhalb der SBB-Seelinie. So sehen die Zugpassagiere bei der Vorbeifahrt die Liegenschaft aus der Vogelperspektive. Dieser Umstand bewog die Architektin, für Dach und Fassade das gleiche Material zu verwenden: Biberschwanzziegel. In und um Uerikon sind Tonziegel stark verankert. Manches Landwirtschaftsgebäude in der Gegend schützt seine Wetterseite mit diesem Material. Deshalb passt das neue Mehrfamilienhaus perfekt ins Dorf, auch wegen seiner Kompaktheit. Tilla Theus: «Wir sind der Auffassung – und hören dies auch von Passanten – dass dieser kleine Bau als ungewöhnlich, aber nicht als fremd empfunden wird. Die verwendeten Materialien wirken vertraut.»
Harziger Projektstart
Peter Schönmann und Stefan Kindschi kümmerten sich im Büro von Tilla Theus um das Bauprojekt. Anfänglich stiessen die Pläne auf Widerstand von Behörden und von Nachbarn. «Es bestand die Angst, dass das Gebäude in der Kernzone von Uerikon zu fremd wirkt», erinnert sich Stefan Kindschi. Mittlerweile sind diese Zweifel verflogen: «Die Leute sind heute zufrieden mit dem Bau. Sie finden ihn gelungen.» Die Bewohnenden des Mehrfamilienhauses fühlen sich wohl: «Ich war seit der Fertigstellung zwei bis dreimal da und man spürt, dass sich die Leute geborgen fühlen, die Loggias und der Garten sind belebt», stellt der ETH-Architekt fest.
Spezielle Ziegel für spezielles Gebäude
Für die Auswahl des Farbtons der Dachziegel reisten Tilla Theus und Stefan Kindschi ins bernische Rapperswil zu Gasser Ceramic. Stefan Kindschi: «Zwar hatten wir bereits gute Muster von verschiedenen Farbtönen im Format 1×1 Meter erhalten. Uns war es jedoch wichtig, auch Nuancen festlegen zu können. Gasser Ceramic zeigte sich offen für unsere Wünsche. Mit dem speziell ausgewählten altbraunen Farbton waren wir schliesslich sehr zufrieden. Die Ziegel wurden nach unseren Wünschen für uns hergestellt.»
Für Tilla Theus ist eine enge Zusammenarbeit der Spezialisten auf dem Bau zentral: «Wenn wir neue, andere Wege gehen wollen, umso das beste Resultat für unsere Bauherrschaften zu erzielen, müssen wir seitens der Architektur, der Produzenten und Handwerker zusammenarbeiten. Es geht darum, die Erfahrungen aller beteiligten Sparten zu bündeln und so einzusetzen, dass ein Mehrwert erreicht werden kann.»
Neue Projekte mit Tonziegelfassade
Tondachziegel auch für die Fassade zu verwenden, hat viele Vorteile. Die Ziegel aus der Schweiz sind sehr langlebig und resistent gegen Schmutz und Feinstaub, wie er in der Nähe von stark befahrenen Strassen und Bahnlinien anfällt. Tilla Theus und ihr Team setzen weiterhin auf dieses Material und die Zusammenarbeit mit Gasser Ceramic. Aktuell plant das Büro im Zentrum von Zürich ein weiteres Gebäude mit Biberschwanzziegeln als Aussenhülle.